Weniger Zucker zu sich nehmen, dafür viel Fett futtern. Darauf beruht die ketogene Ernährung. Sie ist effektiv, um schlanker zu werden, aber es ist schwierig, sie einzuhalten.
Fettes Essen führt zu Übergewicht, ist die landläufige Meinung. Doch die ketogene Diät soll mit viel Fett zu schnellem Gewichtsverlust führen. Sie funktioniert so: Dem Körper wird der Hauptenergielieferant entzogen, der normalerweise aus Kohlenhydraten (beziehungsweise Zucker) besteht, und durch Fett ersetzt. Die ketogene Mahlzeit setzt sich aus 90 Prozent Fett und nur 10 Prozent Proteinen und Kohlenhydraten zusammen.
Zum Vergleich: Das «normale» Essen besteht aus 50 Prozent Kohlenhydraten, 35 Prozent Fett und 15 Prozent Proteinen. Bereits nach etwa 48 Stunden sind alle Kohlenhydratspeicher des Körpers leer. Danach müssen die Fette für die Energiegewinnung herhalten. Nur so kann der Körper seinen Energiebedarf decken und die Funktion der Organe – insbesondere des Gehirns – gewährleisten. Bei der dafür nötigen Ketose beginnt die Leber damit, Fettsäuren in sogenannte Ketonkörper umzuwandeln. Diese dienen dem Gehirn als alternatives Energiesubstrat.
Warum die ketogene Ernährung auch bei Epilepsie wirkt, ist unklar. Forscher glauben, dass die Energieproduktion des Gehirns durch den Prozess der Ketose intensiver wird. (Lesen Sie unten weiter...)
Die ketogene Diät ist effektiv, aber sehr strikt. Auf dem Speiseplan stehen hauptsächlich Butter, Olivenöl, Käse, Fleisch, Eier und Fisch sowie grünes Gemüse. Wie bei den meisten Diäten ist die Auswahl an Nahrungsmitteln eingeschränkt. Genau darin besteht das Problem: Viele tun sich schwer, die strengen Einschränkungen der ketogenen Diät zu befolgen. Bei den meisten führt die ungewohnte Ernährungsweise zu Entzugserscheinungen. Nach Diätende legen sie rasch wieder an Gewicht zu, häufig übertreffen sie letztlich sogar ihr Ausgangsgewicht.
Fachleute bezeichnen dies als Jo-Jo-Effekt und empfehlen die ketogene Ernährung als Diät nur selten zur Gewichtsabnahme.