Bei ihr herrscht zuckerfreie Zone. Dominique Bachmann versucht, möglichst ohne Zucker zu leben. Warum das so ist, erklärt sie im Interview.
In wenigen Worten zusammengefasst: Ein Buch namens Goodbye Zucker, ein kleiner Schock nach der Lektüre, eine Portion Verrücktheit und meine Mutter, die mitmachte. Im Januar 2016 gaben mir die oben genannten Gründe den Impuls, dieses Experiment zu wagen. Natürlich trug auch eine gewisse Unzufriedenheit mit meinem Körper dazu bei, denn sobald ich mit dem Sport für eine kurze Zeit aussetzte, schlug sich das auf der Waage nieder.
Bereits nach zwei Wochen meldeten sich Entzugskopfschmerzen, die Müdigkeit und der Heisshunger immer seltener. Noch verblüffter war ich jedoch, als ich mein liebstes Süssgetränk im Restaurant bestellte und nach wenigen Schlucken stehen liess – es war einfach zu süss. Mein Experiment war also geglückt und ich von der Zuckersucht «geheilt».
Aller Anfang ist schwer. Meine bisherige Definition von gesunden Lebensmitteln musste ich auf den Kopf stellen, den Einkauf neu organisieren und die Getränkekarte meiner Lieblingsbar schrumpfte auf Wein und Bier zusammen. Zu Beginn dauerte der Einkauf doppelt bis dreimal so lange, weil ich auf allen Produkten den Zuckergehalt prüfte. Nur noch Produkte mit weniger als 6 Gramm Zucker pro 100 Gramm wandern heute in den Einkaufskorb und die Zutat Zucker darf entweder gar nicht oder nur ganz weit hinten aufgelistet sein. (Fortsetzung weiter unten...)
Früchte unterteile ich gedanklich in fructosereich und -arm, Honig ersetze ich durch Reissirup und die bunte Joghurt-Auswahl musste dem griechischen Naturjoghurt weichen. Mittlerweile irre ich aber nicht mehr verloren durch die Gänge, sondern in gewohntem Tempo. Meistens verlasse ich den Laden mit einer viel zu schweren Tüte. Der ganz normale Wahnsinn, nur ohne Zucker – das geht ziemlich gut.
Mir wurde erst richtig bewusst, wie viel versteckten Zucker ich zu mir nahm, als ich jede Packung umkehrte und mir die Nährwerttabellen verinnerlichte. Heute mische ich mir mein Müsli aus Haferflocken, Nüssen und Kokos Chips selber, da ich leider noch immer auf der Suche nach einer zuckerfreien Fertigmischung bin.