Übermässiger Zuckerkonsum ist ein Gesundheitsproblem in der Schweiz. Pro Kopf verzehren wir jährlich rund 44 Kilogramm Zucker, mehr als doppelt so viel wie die maximal empfohlene Menge der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Wir zeigen dir, wie du den Konsum nachhaltig reduzierst, inklusive Tipps und Infos zu Zuckeralternativen.
Zucker liefert zwar Energie, enthält aber keine Nährstoffe wie Vitamine oder Mineralstoffe. Daher sprechen Experten oft von «leeren Kalorien». «Zu viel Zucker bedeutet nicht nur zu viele, sondern vor allem auch leere, sprich nutzlose Kalorien », betont die Ernährungswissenschaftlerin Pia Teichmann. Ein übermässiger Konsum hat weitreichende Folgen: Er kann Übergewicht, Karies, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.
Weniger Zucker zu konsumieren, kann dagegen viele Vorteile bringen: Du fühlst dich fitter, dein Blutzuckerspiegel bleibt stabiler, und das Risiko für ernsthafte Krankheiten sinkt. Studien zeigen, dass bereits eine moderate Reduktion des Zuckerkonsums zu einer besseren Gewichtsregulation führt. Auch dein Hautbild kann sich verbessern und du wirst dich insgesamt wohler fühlen. Es ist ein erster Schritt zu einem gesünderen Leben.
Der Schlüssel liegt in kleinen, alltagstauglichen Veränderungen, die dich nicht überfordern. Diese Strategien helfen dir, deinen Zuckerkonsum nachhaltig zu reduzieren:
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Der Alltag ist voller süsser Verlockungen. Mit diesen Tipps kannst du deinen Zuckerkonsum dennoch kontrollieren:
«Ob Zucker süchtig macht, ist unter Experten noch umstritten. Nach bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungen macht Zucker nicht direkt süchtig. Zucker stimuliert aber das Belohnungszentrum im Gehirn», erklärt Pia Teichmann. Sobald wir etwas Süsses essen, schüttet unser Körper Dopamin aus – ein Glückshormon, das uns kurzzeitig zufrieden macht. Dieser Effekt hält jedoch nicht lange an, und der Körper verlangt nach mehr, um das gleiche Gefühl wieder zu erreichen. Dieses Prinzip kann zu einer Art Zuckerabhängigkeit führen.
Laut Experten ist es wichtig, diese Muster zu erkennen. Indem du Zucker nach und nach reduzierst und durch gesündere Alternativen ersetzt, kannst du den Kreislauf durchbrechen und dein Gehirn auf weniger süsse Aromen umstellen.
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Es gibt viele Alternativen zu herkömmlichem Haushaltszucker. Doch welche sind sinnvoll? Ein Überblick:
Einige Süssstoffe enthalten keine Kalorien, andere schon, jedoch fällt dies aufgrund der sehr starken Süsskraft nicht ins Gewicht. Sie eignen sich gut für Getränke oder Desserts. Süssstoffe können jedoch den Geschmackssinn weiterhin auf süss «trainieren».
Die Ernährungswissenschaftlerin ergänzt: «Süssstoffe stehen immer wieder im Verdacht, Krebs auszulösen oder Heisshunger zu fördern. Dies konnte bisher wissenschaftlich nicht bestätigt werden. Die in der EU zugelassenen Süssstoffe gelten als unbedenklich.»
Diese natürlichen Alternativen enthalten zwar geringe Mengen an Mineralstoffen, sind jedoch ebenfalls kalorienreich und lösen Karies aus.
Diese Zuckeraustauschstoffe haben weniger Kalorien als Zucker und eignen sich gut für das Backen. Sie können jedoch bei übermässigem Konsum zu Verdauungsproblemen führen.
Eine Ernährung mit weniger Zucker ist vielseitig und genussvoll. Hier einige Ideen:
Die positiven Effekte eines geringeren Zuckerkonsums können vielfältig sein: Du fühlst dich möglicherweise energiegeladener, und deine Konzentration kann sich verbessern. Zudem kann das Risiko für ernsthafte Krankheiten abnehmen. Ausserdem normalisiert sich dein Blutzuckerspiegel, was Heisshungerattacken reduziert. Beachte jedoch, dass die Auswirkungen individuell variieren können.
Die Umstellung auf weniger Zucker dauert individuell unterschiedlich lange. Nach zwei bis drei Wochen haben sich die Geschmacksknospen oft so angepasst, dass vieles, was vorher normal süss erschien, plötzlich zu süss schmeckt. Auch der Heisshunger auf Süsses nimmt in dieser Zeit deutlich ab.
Zucker zu reduzieren, bedeutet nicht, auf Genuss zu verzichten. Mit schrittweisen Veränderungen, der bewussten Auswahl von Lebensmitteln und dem Einsatz von Alternativen kannst du deinen Zuckerkonsum deutlich senken. Dein Körper und deine Gesundheit werden es dir danken.