Die Schweizer konsumieren jährlich pro Kopf 44 Kilogramm Zucker – doppelt so viel, wie die WHO empfiehlt. Das beeinflusst Figur und Gesundheit. Mit diesen Tipps kommen Sie gegen die süsse Versuchung an.
Wer öfters mal ohne Waage kocht, weiss: Ein gestrichener Teelöffel Zucker entspricht in etwa 4 Gramm. Folglich verspeist hierzulande im Schnitt jeder 11’000 Teelöffel Zucker pro Jahr. Laut Empfehlungen der Weltgesundheitsexperten wäre die Hälfte, also 5500 Teelöffel, angebracht.
Warum nur schiessen wir dermassen über das Ziel hinaus? «Das hat unter anderem evolutionäre Gründe», sagt Pia Teichmann, Ernährungswissenschaftlerin von Migros iMpuls. «Süsses ist selten giftig. Vor allem Kinder ziehen deswegen instinktiv süsse Lebensmittel vor, weil die Gefahr geringer ist, zu Schaden zu kommen. Und oft ist Süsses auch Seelentröster.»
Dr. Christoph Dehnert, Sportmediziner und Kardiologe im Medbase Checkup Center in Zürich, ergänzt: «Zucker macht süchtig, denn seine Aufnahme stimuliert das Belohnungszentrum im Gehirn. Dieser Faktor trägt häufig dazu bei, dass zu viel Zucker konsumiert wird.»
Die gesundheitlichen Folgen unseres exzessiven Zuckerkonsums sind inzwischen den meisten klar: Es drohen Übergewicht und Diabetes Typ II, im Volksmund die Zuckerkrankheit. In der Folge können sich daraus Herz-Kreislauf-Erkrankungen ergeben, die zu Herzinfarkten und Hirnschlägen führen können.
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Man wird aber nicht über Nacht zuckerkrank, Diabetes kündigt sich an. Durch einen dauerhaft überhöhten Zuckerkonsum kann es im Vorfeld zu einer sogenannten krankhaften Glukosetoleranz kommen. Dabei ist der Blutzuckerspiegel nüchtern zunächst noch normal und nur nach Aufnahme von Zucker erhöht. Im Stadium der effektiven Erkrankung ist der Blutzuckerspiegel dann aber auch nüchtern erhöht. Das liegt daran, dass die Zellen, die in der Bauchspeicheldrüse das Insulin produzieren, das den Blutzucker abbaut, sich immer mehr erschöpfen und schliesslich die Arbeit aufgeben. Mangelnde Bewegung begünstigt diese Entwicklung.
«Wenn man sich nicht bewegt, verlernen die Muskeln, Zucker aufzunehmen», sagt Christoph Dehnert. Dadurch wird weniger Blutzucker über die Muskelverbrennung abgebaut, was aber die Bauchspeicheldrüse enorm entlasten würde. Gegenmittel der ersten Wahl sind deshalb Ausdauersport oder dauerhafte Bewegung, angepasst an Alter und Gesundheitszustand. Ausserdem muss meist auch das Gewicht reduziert werden.
Was aber kann man ernährungstechnisch im Vorfeld tun, damit es gar nicht so weit kommt? «Zucker muss nicht komplett aus dem Speiseplan gestrichen werden. Genuss ist auch wichtig. Aber man sollte den Zuckerkonsum reduzieren», sagt Pia Teichmann. «Zu viel Zucker bedeutet nicht nur zu viele, sondern vor allem auch leere, sprich nutzlose, Kalorien!»
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