Wie viel Kalorien der Mensch verbrennt, hängt von der Tageszeit ab. Das erklärt auch, warum Schichtarbeit zum Übergewicht beiträgt.
«Es kommt nicht nur drauf an, was wir essen. Sondern auch wann wir essen und ruhen. All das wirkt sich darauf aus, wie viel Energie wir in Form von Fett verbrennen oder speichern», sagt Jeanne Duffy. Die Schlafforscherin am Brigham and Women's Hospital in Boston hat zusammen mit Kollegen ermittelt, wann der Mensch in Ruhe am meisten Kalorien verbraucht.
Etwa 60 bis 70 Prozent aller Kalorien benötigt der Körper für den sogenannten Ruheumsatz – der beim üblichen Tagesablauf am späten Nachmittag und am frühen Abend jedoch etwa zehn Prozent höher ist als am frühen Morgen. Die Differenz zwischen dem «Kalorienverbrennungs-Höhepunkt» und dem Tiefpunkt beträgt über 100 Kilokalorien (kcal) pro Tag.
Zum Vergleich: Eine Nacht durchmachen senkt den Ruheumsatz um rund 100 kcal, nach mehreren Nächten mit nur vier Stunden Schlaf ist er 31 bis 42 kcal pro Tag niedriger als in ausgeschlafenem Zustand.
An Duffys Experiment nahmen zehn Personen teil. In speziellen Räumen ohne Uhren und Tageslicht hatten sie keinen Anhaltspunkt, wie spät es war. Ihre Nahrung wurde exakt zusammengestellt und abgewogen.
So konnten die Forscher herausfinden, welchen Einfluss die innere Uhr hat und welchen äussere Zeitgeber. Ihre Ergebnisse können mit erklären, weshalb Verschiebungen im Tagesrhythmus, beispielsweise wegen Schichtarbeit, Übergewicht begünstigen. Denn dann «tickt» die innere Uhr nicht mehr im Einklang mit der äusseren Uhr.
Quelle: «Current Biology»