Marc Stoll, Stress-Coach
Einfacher ist es, wenn Ihr Vorgesetzter (allenfalls Mitarbeiter) über Ihre Krankheit informiert sind. Dann kann man allenfalls mit dem «Vorgesetzten» ein Codewort abmachen. In einem solchen Fall weiss der Chef, dass es Ihnen gerade zuviel ist und Sie jetzt dringend eine Pause oder eine kurze Auszeit (z.B. in Form von frische Luft schnappen, durchatmen etc.) oder ein Gespräch brauchen. Dann muss man sich auch nicht immer erklären. Solche Massnahmen sind übrigens auch für den Betrieb längerfristig hilfreich. Es ist besser, wenn Sie kurz abwesend sind statt sich durchbeissen und dann wieder krankheitsbedingt mehrere Tage auszufallen.
Marc Stoll ist Psychotherapeut und Coach mit eigener Praxis in Meilen und ebenfalls für Medbase tätig. Er verfügt über eine langjährige Coaching Erfahrung im Umgang mit Stress.Marc Stoll, Stress-Coach
Vermutlich haben Sie mit dem «Boreout» recht. Wir Menschen brauchen eine für uns sinnvolle Arbeitstätigkeit. Je weniger wir zu tun haben und je weniger wir gefordert sind, desto träger und müder werden wir. Spannende Tätigkeiten machen uns aktiv, träge Tätigkeiten machen uns träge. Was kann man dagegen tun? Eine herausforderndere und für Sie sinnvollere Arbeit zu suchen wäre natürlich naheliegend. Aber das ist einfacher gesagt als getan. Ich kenne einen Chauffeur, der verbringt 80% der Zeit mit Warten und litt auch lange unter «Boreout». Es ist besser geworden, seit er in einem Buchklub ist und in der Wartezeit Bücher liest, die ihn intellektuell herausfordern. Wenn man die «tote» Zeit aber nicht mit etwas für einem Sinnvollen nutzen kann, dann sollte man bewusst in der Freizeit etwas Interessantes und Forderndes machen. Zum Beispiel am Abend mit Freunden Schach spielen, Sport treiben, Kochkurs machen oder was auch immer Sie gerne tun. Da Sie den Tag durch monoton auf Bildschirme schauen, ist es wichtig, dass in der Freizeit nicht auch noch das gleiche machen und sinnlos TV schauen.
Marc Stoll ist Psychotherapeut und Coach mit eigener Praxis in Meilen und ebenfalls für Medbase tätig. Er verfügt über eine langjährige Coaching Erfahrung im Umgang mit Stress.Dr. med. Philipp Keller, Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SGSM
Danke für diese wichtige Frage. Ja, in der Tat gibt es vielfältige Daten, dass eine zu kurze Schlafdauer über verschiedene Prozesse zu Übergewicht, Diabetes oder erhöhten Blutdruck führen kann. Nicht zuletzt ändert sich das Essverhalten, allein schon, weil man länger wach ist. Die Schlafdauer sollte daher > 7 h liegen.
Dr. med. Philipp Keller ist Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH, Sportmedizin SGSM und war bis Anfang 2023 bei der Medbase Zürich Löwenstrasse tätig.