Reduktionsdiäten versprechen viel. Oft geht der Schuss nach hinten los. Warum ist das so und weshalb sind sie trotzdem populär wie nie zuvor?
Heute zielen Ernährungsmassnahmen meist darauf ab, das Körpergewicht zu reduzieren. Schliesslich ist die äussere Gestalt auch unsere Visitenkarte und wichtige Voraussetzung für den sozialen Aufstieg. Die heute populärste Abspeckmethode propagiert den weitgehenden Verzicht auf Kohlenhydrate. Und auch die ist Schnee von vorgestern. Der Brite William Banting landete vor über 150 Jahren mit seinem Low-Carb-Buch einen Bestseller, der in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Wie damals kann diese Diät auch heute helfen, die Pfunde rasch zum Schmelzen zu bringen. Auch unverändert währt die Freude an der schlanken Silhouette leider nur kurz. Geändert hat sich einzig die Fülle an Abnehmprogrammen, die kaum mehr überblickbar ist.
Essen wir weniger Kalorien als wir brauchen um unser Gewicht zu halten, läuten in unserem Körper die Alarmglocken: Der Stoffwechsel steigert seine Effizienz, um ja nichts zu vergeuden, die Wärmeproduktion sinkt und wir bewegen uns nur noch, wenn es unbedingt sein muss. Dieser Sparmodus sicherte unseren Vorfahren das Überleben, wenn die Jäger wiederholt ohne Beute heimkamen oder die Ernte mager ausfiel. Überfluss hingegen war früher nie ein Problem. Schliesslich war dieser nie von Dauer. Wenn ein Energieüberschuss einmal drin lag, hiess es bunkern, was das Zeug hielt.
Entsprechend gibt es bei Gewichtszunahme keine Gegenregulation wie bei der -abnahme. Im Gegenteil: Die Anpassungen fördern sogar eine weitere Zunahme. Dabei haben unsere Fettpolster kein Ventil, welches ein weiteres Anschwellen verhindern könnte. Die Umwelt formte also einen Menschen, der bei Nahrungsmangel seinen Kalorienverbrauch drosseln und bei -überschuss seine Reserven rasch und ohne Hindernis füllen konnte: Diese physiologische Tatsache führt zum berüchtigten Jo-Jo-Effekt oder zum dicken Ende am Schluss der Diät. (Fortsetzung weiter unten...)
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