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Gesünder leben?

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Was ist eine Crash-Diät?

Eine Crash-Diät ist eine radikale Methode zur Gewichtsabnahme, bei der die tägliche Kalorienzufuhr und teils die Lebensmittelvielfalt stark eingeschränkt werden. Ziel ist es, in kurzer Zeit eine maximale Gewichtsreduktion zu erzielen – oft innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen. Doch was sind die Nachteile?

Bei Crash-Diäten wird die Ernährung oft einseitig gestaltet mit Fokus auf sehr kalorienarme Lebensmittel oder sogar flüssige Mahlzeiten. Typische Crash-Diäten wie Saftkuren oder Mono-Diäten verzichten häufig komplett auf feste Nahrung oder schränken den Konsum auf ein oder zwei Lebensmittel ein. 

Was passiert bei einer Crash-Diät?

Crash-Diäten werden oft aus dem Wunsch heraus gestartet, für einen bestimmten Anlass schnell abzunehmen, beispielsweise für eine Hochzeit oder den Sommerurlaub. Doch was viele nicht bedenken: Diese Diäten sind nicht auf Langfristigkeit ausgelegt und bergen gesundheitliche Risiken.

Stoffwechsel im Sparmodus

Während einer Crash-Diät wird dem Körper weniger Energie zugeführt, als er benötigt, um seinen Grundumsatz – die Energie für lebenswichtige Funktionen – aufrechtzuerhalten. Als Reaktion schaltet der Stoffwechsel in den sogenannten Sparmodus: Der Energieverbrauch wird reduziert, um den Kalorienmangel auszugleichen. Dies führt dazu, dass der Körper weniger Energie für Wärmeproduktion, körperliche Bewegung und andere Prozesse verwendet.
Dieser Mechanismus stammt aus der Evolution, als Hungersnöte regelmässig auftraten. Der Körper lernte, in Zeiten des Mangels effizient zu haushalten. Sobald nach der Diät wieder normal gegessen wird, speichert der Körper die überschüssigen Kalorien verstärkt als Fett – ein Phänomen, das als Jo-Jo-Effekt bekannt ist. 
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Auswirkungen auf das Gehirn

Crash-Diäten wirken sich nicht nur auf den Stoffwechsel, sondern auch auf die Gehirnfunktion aus. Der Verzicht auf Kalorien setzt den Körper unter Stress, was zu einer vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol führt. Diese Hormone können das Hunger- und Sättigungsgefühl stören, und Studien deuten darauf hin, dass der emotionale Bezug zum Essen verändert werden kann. Es könne so ein gestörtes Essverhalten entwickelt werden, das von impulsiven Essattacken bis hin zu emotionalem Essen reicht. Mehr über die Ursachen und Symptome von emotionalem Essen erfährst du in diesem Artikel.

Langfristig gesehen kann eine radikale Diät dazu führen, dass Essen nicht mehr nur als Nahrungsaufnahme wahrgenommen wird, sondern auch mit negativen Gefühlen wie Frust, Langeweile oder Trauer verknüpft wird. Dies kann den Teufelskreis von Abnehmen und erneuter Gewichtszunahme verstärken.

Körperliche Konsequenzen

Während einer Crash-Diät greift der Körper nicht nur auf Fettreserven zurück, sondern auch auf Muskelmasse. Dies hat negative Folgen für die körperliche Leistungsfähigkeit und langfristig auch für den Grundumsatz, da Muskeln im Ruhezustand mehr Energie verbrauchen als Fett. Weitere Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Haarausfall und geschwächte Nägel können ebenfalls auftreten.

(Fortsetzung weiter unten…)

Crash-Diäten: Vor- und Nachteile

Wie alle Diäten haben auch Crash-Diäten Vor- und Nachteile. Die Nachteile überwiegen klar: 

Vorteile von Crash-Diäten

  • Schneller Gewichtsverlust: Die raschen Ergebnisse können eine kurzfristige Motivation für eine weitere Gewichtsabnahme sein.                     
  • Einfachheit: Die klaren Regeln und die stark eingeschränkte Lebensmittelauswahl machen die Umsetzung unkompliziert. 

Die vermeintlichen Vorteile sind kritisch zu betrachten. Diese Art des Gewichtsverlusts ist nicht gesund, nicht nachhaltig und nicht zu empfehlen. Auch nicht als Start für eine Ernährungsumstellung. 

Nachteile von Crash-Diäten

  • Jo-Jo-Effekt: Nach der Diät wird das Gewicht häufig schnell wieder zugenommen – oft sogar mit zusätzlichen Kilos. Wie du den Jo-Jo-Effekt vermeiden kannst, erfährst du in diesem Artikel
  • Gesundheitliche Risiken: Mangelerscheinungen, ein verlangsamter Stoffwechsel und ein geschwächtes Immunsystem sind nur einige der möglichen negativen Folgen.
  • Psychologische Belastung: Die ständige Kalorienreduktion kann Stress verursachen und das Risiko für Essstörungen erhöhen.
  • Langfristige Ineffektivität: Ohne eine nachhaltige Ernährungsumstellung ist der Gewichtsverlust nicht von Dauer. Wie eine nachhaltige und ausgewogene Ernährung gelingt, kannst du hier lesen

Das Fazit von Pia Teichmann, Ökotrophologin (M. Sc.) und Ernährungsberaterin (VDOE): «Der drastische Verzicht auf Kalorien und Nährstoffe belastet den Körper enorm.» 

Sind Crash-Diäten gesund?

Die kurze Antwort lautet «nein», betont die Expertin. «Auch wenn Crash-Diäten schnelle Ergebnisse liefern können, sind sie aus medizinischer Sicht ungesund», führt Pia Teichmann weiter aus. Der drastische Verzicht auf Kalorien und Nährstoffe belastet den Körper enorm. Besonders betroffen sind der Stoffwechsel, die Muskulatur und das Herz-Kreislauf-System.

Ein weiteres Problem ist die fehlende Nachhaltigkeit: Der Körper verliert während einer Crash-Diät meist Wasser und Muskelmasse statt Fett. Zudem können Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen und Schwäche auftreten. Langfristig kann es zu hormonellen Disbalancen und einer Beeinträchtigung des Immunsystems mit weiteren Folgen kommen.

Die effektivere, gesündere und nachhaltigere Alternative ist eine ausgewogene Ernährung in Kombination mit regelmässiger Bewegung. Dies führt nicht nur zu einem dauerhaften Gewichtsverlust, sondern stärkt auch die Gesundheit insgesamt.

Welche Crash-Diäten gibt es?

Es gibt zahlreiche Formen von Crash-Diäten, die sich in ihrer Umsetzung unterscheiden. Einige der bekanntesten sind:

  • Saftkur: Eine Diät, bei der nur Obst- und Gemüsesäfte konsumiert werden. Ziel sei es, den Körper zu «entgiften».
  • Mono-Diät: Hier wird der Speiseplan auf ein einziges Lebensmittel beschränkt, wie zum Beispiel Ananas, Kohlsuppe oder Kartoffeln.
  • FdH («Friss die Hälfte»): Die normale Kalorienaufnahme wird halbiert.
  • 800-Kalorien-Diät: Der Tagesbedarf wird auf maximal 800 Kalorien reduziert, was zu einem extrem schnellen, aber sehr ungesunden Gewichtsverlust führt.
  • Zero-Carb-Diät: Der Verzicht auf Kohlenhydrate führt zu einer schnellen Entwässerung des Körpers, was den Gewichtsverlust beschleunigt. Weitere Informationen zur kohlenhydratarmen Ernährung findest du in diesem Artikel

Crash-Diäten können auch nach der Dauer unterschieden werden: Es gibt Diäten, die speziell für einen Zeitraum von einer Woche, zwei Wochen oder drei Wochen ausgelegt sind. «Die beste Methode, Gewicht zu verlieren, ist immer eine Kombination aus gesunder Ernährung, Bewegung und realistischen Zielen», ergänzt die Ernährungsberaterin.

Was ist die beste Crash-Diät?

Diese Frage wird häufig gestellt, doch die Antwort ist klar. Wichtig ist, dass keine Crash-Diät langfristig als gesund oder nachhaltig eingestuft werden kann. Die beste Methode, Gewicht zu verlieren, ist immer eine Kombination aus gesunder Ernährung, Bewegung und realistischen Zielen.

(Fortsetzung weiter unten…)

Crash-Diät ohne Jo-Jo-Effekt: Ist das möglich?

Der Jo-Jo-Effekt ist eine der grössten Herausforderungen bei Crash-Diäten. Mit diesen Tipps kannst du den Jo-Jo-Effekt vermeiden:     

  1. Muskelaufbau: Durch gezieltes Training können Muskeln erhalten oder aufgebaut werden, was den Grundumsatz stabil hält. Dafür sind aber auch genügend Kalorien und Eiweiss nötig.
  2. Ausgewogene Ernährung: Der Fokus sollte auf einer ausgewogenen, bedarfsgerechten Ernährung und frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln liegen. Besonders wichtig sind ausreichend Proteine, gesunde Fette und komplexe Kohlenhydrate.
  3. Portionskontrolle: Anstatt Kalorien zu zählen, kann eine bewusste Überprüfung der Portionsgrössen hilfreich sein.
  4. Langfristige Perspektive: Wer gesund abnehmen möchte, sollte sich realistische Ziele setzen und Geduld haben. Ein nachhaltiger Gewichtsverlust von ca. 0,5 Kilogramm pro Woche ist optimal.

Möchtest du mehr über den Jo-Jo-Effekt erfahren? In diesem Artikel findest du alle relevanten Informationen. 

Was passiert, wenn man zu schnell abnimmt?

Eine schnelle Gewichtsabnahme kann den Körper stark belasten. Neben dem Verlust von Muskelmasse und Wasser können auch hormonelle Veränderungen auftreten, die den Appetit und das Sättigungsgefühl beeinträchtigen. Zudem erhöht sich das Risiko für Gallensteine, Herzrhythmusstörungen und Mangelerscheinungen.

«Wer langfristig gesund bleiben möchte, sollte darauf achten, den Körper nicht zu überfordern, und lieber auf eine schrittweise, langsame und dadurch nachhaltige Gewichtsreduktion setzen», sagt Ernährungsberaterin Pia Teichmann.

Fazit: Crash-Diäten – Fluch oder Segen?

Crash-Diäten mögen verlockend klingen, besonders, wenn der Wunsch nach einem schnellen Ergebnis gross ist. Doch die Nachteile überwiegen deutlich: Neben gesundheitlichen Risiken wie Nährstoffmangel und einem verlangsamten Stoffwechsel führen sie häufig zu einem Jo-Jo-Effekt und können die Beziehung zum Essen negativ beeinflussen.

Wer langfristig abnehmen möchte, sollte stattdessen auf eine nachhaltige Ernährungsweise und regelmässige Bewegung setzen. Dies stärkt nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das Wohlbefinden und die Selbstwahrnehmung.

Weitere Informationen findest du in diesem Artikel zu Diäten im Überblick und Vergleich.

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Zum Dossier

von Prof. Dr. med. David Fäh,

veröffentlicht am 03.02.2025


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