Die Dermatologen Dr. med Brigitte Kalbacher und Dipl. med. Oliver Das haben Ihre Fragen zum Thema Sonnenschutz beantwortet. Lesen Sie die Antworten hier unten nach.
Dr. med. Brigitte Kalbacher ist Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH. Seit 2015 ist sie Leiterin des Medbase Gesundheitszentrum St. Gallen am Vadianplatz.
Dipl. med. Oliver Das ist Facharzt für Dermatologie und Venerologie FMH, Allergologie und Tropen- und Reisemedizin. Seit 2010 arbeitet er bei Medbase in Zürich-Oerlikon.
Facharzt für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Medbase Zürich Oerlikon
Die Schädigung der Haut beim Sonnenbrand entsteht durch die Energie der UV-Strahlung. Innerhalb einiger Stunden entwickelt sich eine Entzündung, die sich in einer schmerzhaften Hautrötung zeigt. Es kann sogar zur Blasenbildung kommen.
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH, Leiterin des Medbase Gesundheitszentrum St. Gallen am Vadianplatz
Hallo Helga, man unterscheidet verschiedene Formen: Polymorphe Lichtdermatose, Phototoxische Reaktion, Photoallergische Reaktion, Lichturtikaria. Am häufigsten ist die Polymorphe Lichtdermatose. Es besteht meist eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber UVA-Strahlen. Nach Exposition entstehen Stoffwechselprodukte, die eine meist stark juckende Entzündung in der Haut verursachen. Dies mit einer saisonalen Häufung im Frühjahr bis Frühsommer.
Facharzt für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Medbase Zürich Oerlikon
Sonnenschutz wäre eine präventive Massnahme, aber schon anlagebedingt neigt jemand mehr oder weniger dazu. Es gibt von verschiedenen Firmen mehr oder weniger stark aufhellende Cremes, die man lokalisiert ausprobieren kann. Sommersprossen (Epheliden) sind im Winter meist wieder rückläufig, Sonnenbrandflecken (Lentigines) verbleiben in der Regel. Der gefährliche schwarze Hautkrebs entsteht jedoch aus Pigmentmalen (auch Muttermale, Leberflecken oder Nävi genannt). Neue oder unregelmässige Verfärbungen oder Veränderungen der Haut sollte man einem Dermatologen zur Beurteilung zeigen.
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH, Leiterin des Medbase Gesundheitszentrum St. Gallen am Vadianplatz
Hallo Marianne, möglichst keine direkte Sonne insbesondere um die Mittagszeit ist hilfreich – möglichst den Schatten aufsuchen und auf ausreichenden Sonnenschutz einschliesslich einer Kopfbedeckung achten. Zudem hilft es, den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen grosszügig auszugleichen.
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH, Leiterin des Medbase Gesundheitszentrum St. Gallen am Vadianplatz
Hallo Caroline, ja, inzwischen bieten verschiedene Firmen solche Produkte an. Substanzen, die die Melaninsynthese blockieren, sind z.B. Thiamidol, Procerad, Azeloglycin. Würde neben einem möglichst hohen Lichtschutzfaktor auch auf einen guten UVA-Filter achten, denn UVA-Strahlen lösen die vermehrte Pigmentbildung massgeblich aus.
Stefan
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH, Leiterin des Medbase Gesundheitszentrum St. Gallen am Vadianplatz
Kleinere Entzündungen an den Oberschenkeln können durch Sonnenlicht zunächst sogar etwas besser werden. Das hängt mit dem entzündungshemmenden und teils antibakteriellen Effekt des UV-Lichtes zusammen. Vermehrte UV-Strahlung kann aber rasch einen gegenteiligen Effekt haben, da der UVB-Anteil zu einer Verdickung der oberen Hautschicht führt, der sogenannten Lichtschwiele. Dadurch können sich solche Entzündungen in der Folge wieder vermehrt bilden.
Ausserdem können entzündliche oder in Heilung befindliche Hautareale unter Sonnenbestrahlung sogenannte "postinflammatorische Hyperpigmentationen" bzw. bleibende dunkle Flecken entwickeln. Daher sollte man vorsichtig sein.
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH, Leiterin des Medbase Gesundheitszentrum St. Gallen am Vadianplatz
Hallo Joseph, jeder Mensch kann einen Sonnenbrand bekommen. Durch den erhöhten Pigmentanteil sind Menschen mit dunklerer Haut zwar besser geschützt gegenüber UVA-Strahlen, ein Sonnenbrand wird aber v.a. durch den UVB-Anteil ausgelöst. Eine langsame Gewöhnung an das UVB-Licht führt zur Ausbildung einer sogenannten Lichtschwiele, das heisst insbesondere nach den Wintermonaten ist ein Sonnenbrand auch bei Dunkelhäutigeren nicht selten.
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH, Leiterin des Medbase Gesundheitszentrum St. Gallen am Vadianplatz
Für Teenager sind ölfreie Produkte geeignet, denn fettreichere Cremen führen oft zu vermehrter Akne. Da wir in der Regel mit der tatsächlich aufgetragenen Menge die Empfehlungen der Hersteller nicht erreichen, ist ein möglichst hoher Lichtschutzfaktor sinnvoll. Bei diesen Produkten sind meist sowohl physikalische als auch chemische Filter enthalten, um eben diese Weissverfärbung zu verhindern.
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH, Leiterin des Medbase Gesundheitszentrum St. Gallen am Vadianplatz
UV-Strahlen können die immunologische Kontrolle an der Haut gegenüber Herpesviren ausser Kraft setzen und damit die Bläschenbildung auslösen. Auch ein Sonnenbrand an der empfindlichen Haut an den Lippen sowie eine zu starke Austrocknung durch Wind setzten den Eigenschutz herab. Es gibt speziell für die Lippen Sticks mit hohem UV-Schutz und Pflegeeffekt. Grundsätzlich ist es sinnvoll, sein Abwehrsystem durch ausreichend Schlaf und Bewegung und gesundes Essen zu stärken.
Angela S.
Fachärztin für Dermatologie und Venerologie FMH, Leiterin des Medbase Gesundheitszentrum St. Gallen am Vadianplatz
Hallo Angela, Aftersun-Produkte vereinen pflegende Wirkstoffe mit solchen, die kühlende Eigenschaften besitzen. Am wichtigsten ist aber der feuchtigkeitsspendende und rückfettende Effekt, den sie auch in einer Feuchtigkeitscreme haben.
Facharzt für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Medbase Zürich Oerlikon
Kleinkinder unter einem Jahr besitzen noch keinen hinreichenden natürlichen Sonnenschutz und selbst im Schatten kann es - je nach Umgebung - recht viel Streustrahlung geben. Daher sollten die unbedeckten Areale bei Kleinkindern immer eingecremt werden.
Facharzt für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Medbase Zürich Oerlikon
Gemäss neueren Studien scheint es tatsächlich so zu sein, dass langjährige Sonneneinwirkung auch ohne durchgemachte Sonnenbrände das Hautkrebsrisiko erhöhen.
Facharzt für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Medbase Zürich Oerlikon
Es kommt weder auf den Preis, noch auf die Marke an, sondern auf den Lichtschutzfaktor. Die im Inland oder EU-Raum hergestellten Cremes sollten über eine hinreichend gute Qualität verfügen.
Facharzt für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Medbase Zürich Oerlikon
Es gibt unterschiedliche Arten von Hautflecken und entsprechend auch verschiedene Arten der Entfernung mittels Creme, Laser oder z. B. Kältetherapie. Der Hautarzt kann bei der Auswahl der geeignetsten Methode behilflich sein.