Menschen sind verschieden, auch was ihre Bewegungslust angeht. Finde heraus, ob du ein Performer, Aufschieber, Alltagsbeweger, Geniesser oder Kompensierer bist. Wir sagen, wie du dich entsprechend motivierst – und was die idealen Sportarten für dich sind.
Erinnern wir uns an unsere Kindheit: Da konnten wir mit dem grossen Zeh unsere Nasenspitze berühren. Nie wieder sind wir so enthusiastisch seilgesprungen, so ehrgeizig um die Wette gelaufen oder wagemutig auf die Bäume geklettert. Ein natürlicher Bewegungsdrang, den sich die meisten im Laufe des Lebens leider erfolgreich abgewöhnen.
Dabei läuft ohne Bewegung nichts. Sie hat einen positiven Einfluss auf Herz-Kreislauf und den Blutdruck. Sport baut zudem Muskeln auf, verbrennt zusätzliche Kalorien, hält fit, schlank, versorgt uns mit Energie und macht gute Laune. Eigentlich wissen die meisten Menschen genau, dass sie Sport treiben sollten – und bleiben trotzdem auf dem Sofa liegen. Ein Teufelskreis: Je länger man sich nicht bewegt hat, desto schwerer fällt der Wieder- oder Neueinstieg.
Du willst deinen inneren Schweinehund bekämpfen? Wenn du dich zu Bewegung oder Sport zwingst, ohne dass es Spass macht, geht das meistens nicht lange gut. Besser ist es, du baust Aktivitäten in den Alltag ein, die zu dir passen und Freude bereiten. Dazu musst du deinen Bewegungstyp kennen. Der Bewegungsdrang ist uns allen in die Wiege gelegt. Man muss sich nur einmal anschauen, wie sich Babys über jede Bewegung freuen, die sie dazulernen. Wann also trennen sich die Wege, wann wird der eine zur Sportskanone und der andere zum Sportmuffel?
«Eine Vielzahl von Faktoren nimmt im Laufe der Entwicklung Einfluss auf unseren Bewegungsdrang», erklärt Dr. Michael Schwarz. Er ist Sport- und Bewegungswissenschaftler und leitet das Medbase Checkup Center in Zürich. «Im Kinder- und Jugendalter ist zunächst das familiäre Umfeld prägend. Ein gesunder Lebensstil der Eltern sowie die Möglichkeit zu Sport- und Bewegungsangeboten können die Entwicklung fördern. Eine Garantie gibt es aber leider nicht!», so Schwarz. Mit fortlaufendem Alter beeinflusse dann vermehrt unser soziales Umfeld das Bewegungsverhalten. «Die Teenagerclique und später Arbeitskollegen können sowohl zum Sporttreiben motivieren als auch zum Gegenteil verleiten.» Die gute Nachricht: Der kindliche Bewegungsdrang steckt noch in jedem von uns. Laut Michael Schwarz müssen wir ihm nur wieder Priorität geben unter all den anderen Dingen in unserem Leben.
Idealerweise kombinieren wir Beruf, Familie, Freunde oder Hobbys mit Sport oder Bewegung. Dann sollte es mit der Motivation auch nicht so schwerfallen. «Wer den Spass an der Bewegung wiederentdeckt, der findet auch immer Zeit und Möglichkeiten, diese auszuleben», so Schwarz. «Der Arbeitsweg wird zur Trainingseinheit, das Bier mit Freunden schmeckt nach vorherigem Workout doppelt so gut.» Den eigenen Bewegungstyp zu ermitteln, hilft dabei, sich passende und motivierende Ziele zu setzen. Mache den Test und erfahre im Folgenden mehr zu den einzelnen Typen – inklusive konkreter Tipps für den Alltag und passende Sportarten. (Fortsetzung weiter unten…)
Schneller, höher, weiter – dir ist keine Distanz zu lang, kein Berg zu hoch, kein Gewicht zu schwer. Als Performer bist du ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen, um deine Grenzen auszuloten. Abwechslung ist für dich das A und O, ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Langeweile breit macht – auch beim Menüplan, den du weitgehend fett- und zuckerarm gestaltest, der aber oft noch ein bisschen eintönig daherkommt – etwa mit Poulet, Reis und Broccoli.
Mit Höchstleistungen und Bestmarken kann man dich nicht anspornen. Sport soll für dich Spass machen, am besten kommst du in der Gruppe in Bewegung. Du liebst Genuss, Geselligkeit und strebst eine gute Work-Life-Balance an. Mit gesunder Ernährung kennst du dich zwar aus, doch fehlt dir dafür oft die Zeit und die Musse.
(Fortsetzung weiter unten…)
Du bist eigentlich sportbegeistert, aber Kind und/oder Karriere kommen dir oft dazwischen. Wo früher Zeit fürs Workout oder Joggen war, powerst du dich heute im Job und in der Familie aus. Du versuchst trotzdem, Sport in die Agenda zu integrieren. Das gelingt dir mal mehr, mal weniger. Das Gleiche gilt für gesunde Ernährung, die ebenfalls unter dem oft gestressten Alltag leidet und oft nur der puren Nahrungsaufnahme statt dem gesunden Genuss dient.
Du geniesst manche körperliche Aktivität, bewegst dich gern, auch im Alltag. Du lässt den Lift oder das Tram links liegen und nimmst die Treppe oder gehst spazieren – aber so «richtig» Sport machen, findest du weniger toll und treibst ihn wenn dann sporadisch. Zu oft nimmt noch die Bequemlichkeit Oberhand.
Du schlägst manchmal über die Stränge und versuchst das durch intensives Training wieder gutzumachen. Neue Sportarten begeistern dich, dabei kannst du dich auch richtig verausgaben. Positive Erlebnisse mit Sport haben für dich auch mit Leistung und Auspowern zu tun. In Sachen Ernährung wüsstest du, was dir gut tun würde, doch aufgrund deines aktiven Lebensstils isst du oft unterwegs – im Büro, im Restaurant oder eine Bratwurst «über d Gass» – und greifst dabei häufig zur erstbesten Lösung, die jedoch nicht immer die gesündeste ist, sondern kalorienreich und nährstoffarm.
Egal, welcher Typ du bist, denke daran: Schon kleine Verhaltensänderungen im Alltag können deine Bewegungsbilanz verbessern. Positiver Nebeneffekt: Sport ist ein Bereich des Lebens, in dem man selbst etwas bewirken kann. Der Sieg über die eigene Antriebsschwäche lässt uns wieder mehr unserer eigenen Willenskraft trauen. Die guten Argumente liegen also auf der Hand. Fehlt noch die Disziplin. Da muss sich jeder an die eigene Nase fassen – ob mit der Hand oder sogar mit dem Zeh. Und falls dir die oben vorgeschlagenen Sportarten nicht zusagen sollten: Dieser Test hilft dir, das Richtige für deine Bedürfnisse zu finden.