Fruchtdrinks, wie Smoothies oder Säfte, sind sehr beliebt. Doch sind sie geeignet für eine gesunde und ausgewogene Ernährung? Wir haben Marianne Botta dazu befragt.
Früchte in fester Form sind grundsätzlich vorzuziehen. Denn, beim Genuss von verarbeiteten Früchten steigt der Blutzucker stärker an. Auch gehen durch die Verarbeitung und Lagerung eines Saftes Vitamine verloren. Für spannende Geschmackskombinationen oder um Kinder an Früchte heranzuführen, machen Säfte aber sehr wohl Sinn. Zu beachten gilt jedoch, dass Säfte als Durstlöscher nicht geeignet sind, da sie viel Zucker und Kalorien enthalten.
Den Kombinationen sind eigentlich fast keine Grenzen gesetzt. Saure Früchte gehen allerdings nicht zusammen mit Milch, so zum Beispiel Zitrusfrüchte, Ananas oder Kiwi. Auch sollten Beeren mit Kernen nicht zu lange im Standmixer bearbeitet werden, da deren Kerne bitter schmecken, wenn sie zerschnitten werden.
Indem ich dem Drink Fett beifüge. Das kann Milchfett über die Zugabe von Milch, Joghurt oder ¾-Fett-Quark sein. Oder auch pflanzliches Fett, zum Beispiel von Kokosmilch, Mandelmilch oder einem neutralen Pflanzenöl. Grundsätzlich gilt aber: Das benötigte Fett muss nicht zwingend im Drink selbst, sondern nur gleichzeitig im Magen vorhanden sein, kann also separat – etwa über ein Butterbrot – eingenommen werden.
Im Grunde genommen müssen Fruchtdrinks nicht gesüsst werden, da in den Früchten schon viel Fruchtzucker steckt. Wer es eher süsser mag, kann besonders süsse Fruchtsorten, wie Banane verwenden.
Beim maschinellen Verarbeiten einer Frucht entsteht Wärme durch die verwendete Maschine. Das erwärmt den Fruchtsaft, wodurch wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen können. Kaltgepresste Säfte werden schonender und langsamer verarbeitet, so verfügen sie über mehr wärmeempfindliche Inhaltsstoffe wie beispielsweise Vitamin C.
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Wenn immer möglich sollte die Schale – am besten von Früchten in Bio-Qualität – mitverarbeitet werden, da sich wertvolle Inhaltsstoffe meist in der Schale oder direkt darunter befinden. Damit verfügt der Fruchtdrink über mehr Pektin, sprich Ballaststoffe.
Grundsätzlich sind Zitrusfrüchte im Körper basenbildend. Allerdings können die enthaltenen Fruchtsäuren wie Vitamin C zu Reaktionen der Magenschleimhäute führen. In diesem Falle bietet es sich an, auf Gemüsesäfte zu setzen oder mindestens Gemüse und Früchte in einem Saft zu mischen, wie zum Beispiel Apfel und Karotten. Das Thema ist allerdings sehr individuell, deshalb lohnt es sich, verschiedene Saftversionen auszuprobieren.
Früchte enthalten Fruchtzucker, Zucker bedeutet Kalorien. Wer abnehmen will, sollte auf süsse oder gesüsste Getränke verzichten. Wer den Fruchtzucker reduzieren möchte, sollte Gemüsesäfte trinken oder die Früchte in fester Form geniessen. Das Essen einer ganzen Frucht dauert länger als das Trinken eines Saftes, also steigt der Blutzucker langsamer an. Zudem bremsen die Nahrungsfasern der Früchte, wie beispielsweise die weisse Haut der Orangen, den Blutzuckeranstieg. Hinzu kommt: Während man eine Orange isst, nimmt man in der selben Zeit durch das Trinken eines Glas Saftes mindestens 2-3 Orangen ein.
Beides abwechselnd. Die Rohvariante ist schonender für das Gemüse, wertvolle Inhaltsstoffe bleiben so erhalten. Andererseits gibt es Inhaltsstoffe, die besser durch gekochtes Gemüse aufgenommen werden, wie etwa bei Tomaten. Deshalb empfiehlt es sich, beide Varianten in den kulinarischen Tagesablauf einzubauen.