Holz? Doch lieber Gas? Oder besser Elektro? Wer einen neuen Grill braucht, hat die Qual der Wahl. Diese Tipps helfen dir, Fehlkäufe zu vermeiden. Erfahre zudem, wie du sicherer und ausgewogener grillierst.
Essen über einem Feuer zu garen, ist die wohl ursprünglichste Art, Speisen zuzubereiten. Wann die Menschheit in ihrer Geschichte genau damit begonnen hat, ist umstritten. Fest steht jedoch: Noch nie hat Grillieren so viel Spass gemacht wie heute. Jede Saison gibt es wieder neue Grillrezepte, bei denen sich das Ausprobieren und Fachsimpeln mit anderen lohnt. Und noch nie war die Auswahl an Grillmodellen und Grillzubehör so üppig.
Damit du die Variante findest, die deine Bedürfnisse am besten abdeckt, haben wir hier die wichtigsten Fakten zu den verschiedenen Grillarten zusammengestellt – inklusive Experten-Tipps, die dir den Kaufentscheid erleichtern sollen.
Über Feuer gegrillte Ware bekommt durch den Rauch einen kräftigen und feinen Geschmack. Wer einen Grill mit Deckel wählt, kann auch indirekt grillieren. Das heisst, es können selbst empfindliche Speisen, die nicht direkt über dem Feuer gegart werden sollten, wie beispielsweise Braten oder Güggeli, zubereitet werden. Selbst knusprige Pizzas und Calzones (hier ein feines Rezept) lassen sich so problemlos auf den Tisch bringen. Grillieren mit Holzkohle ist die authentischste Art zu grillieren, oft verbunden mit der Pflege von Freundschaften und dem gemütlichen Beisammensein.
Auch wenn Lagerfeuerstimmung aufkommt: Man muss sich um Feuer und Glut kümmern und hat so weniger Zeit, sich mit den Liebsten oder allfälligen Gästen zu unterhalten. Auch ist Vorsicht geboten: Es darf NIEMALS Brandbeschleuniger benützt werden, wenn das Feuer nur glimmt und nicht richtig brennt. Die Dämpfe können sich entzünden und zu schweren Brandverletzungen führen! Familien, in denen es hektisch zugeht, sollten sich ebenfalls gut überlegen, ob sie nicht doch lieber auf eine andere Art von Grill ausweichen wollen. Denn das Feuer muss überwacht werden. Lenkt das Gewusel von Hund, Katze, Kindern und Gästen zu fest vom Grillieren ab, kann es zu Unfällen kommen.
Feuerschalen und Feuerstellen sowie Aussencheminées erfreuen alle diejenigen, bei denen das Knistern von brennendem Holz zwingend Teil der Grill-Romantik ist. Ein Dauerbrenner ist der Holzkohle-Kugelgrill. Er braucht wenig Platz, lässt sich einfach verschieben und ist unkompliziert im Handling. Und man kann wie gesagt mit ihm auch indirekt grillieren. Für spontane Grill-Einfälle wurden Einweggrills entworfen. Erhältlich sind inzwischen umweltfreundliche Varianten wie beispielsweise der CasusGrill aus Karton, der in fünf Minuten einsatzbereit ist und ohne Aluminium und Eisen auskommt. Wer gerne regelmässig mobil grilliert, besorgt sich am besten ein wiederverwendbares portables Gerät, das einfach in der Anwendung ist und ebenfalls direktes sowie indirektes Grillieren ermöglicht.
«Lasse den Holzkohlegrill immer zuerst abkühlen, bevor du ihn reinigst», betont Sandra Mitrovic. Entsorge anschliessend die Kohle in einem Metalleimer mit Deckel und ja nicht im regulären Abfall. Noch glimmende Teile können leicht übersehen werden und wieder ein Feuer entfachen! Reinige auch nach jeder Benützung den Grillrost. Oft reichen dabei Seife und Schwamm. Hartnäckiger Schmutz lässt sich mit einer Bürste entfernen.
Weitere Tipps zur Grillreinigung
Ein Anzündkamin ist der schnellste Weg, um schnell zu glühender Holzkohle und glühenden Briketts zu kommen. Wer es also eilig hat und auf das Ritual des Feuermachens verzichten kann, sollte sich einen anschaffen. Ansonsten eignen sich Hilfen wie Anzündflüssigkeit, Anzündwolle oder ökologische Anzündwürfel, um ein schönes Feuer in Gang zu bringen. Auch ein Blasebalg leistet gute Dienste. Mit dem richtigen Grillbesteck lässt sich das Grillgut sicher wenden. Dabei gilt: Zangen eignen sich für alles in Wurstform – ob Fleisch oder Vegi – sowie für kleinere Fleisch- oder Gemüsestücke. Steaks oder Hamburger wendet man am besten mit einer Grillschaufel. Für alle, die Hamburger lieben, lohnt sich eine Burgerpresse, denn mit ihr lassen sich gleichmässige Pattys formen. Ebenfalls hilfreich: ein Pinsel, mit dem sich das Grillgut vor dem Grillieren bequem und sparsam einölen lässt, zum Beispiel mit Olivenöl. So bleibt es saftiger. Mit kleinen Spiessen kann man ausserdem im Handumdrehen bunte Kreationen aus diversen Gemüsen, kleinen Fleisch- oder Fischstückchen zaubern. Pizzaliebhaber sollten über einen Pizzastein nachdenken. Darauf gebacken, schmeckt diese praktisch wie beim Italiener um die Ecke. Aber nicht vergessen: Für diesen Verwendungszweck braucht der Grill einen Deckel.
Gas aufdrehen, Zündknopf drücken und schon heizt der Grill auf. Verfügt der Deckel über ein eingebautes Thermometer, lässt sich einfach erkennen, wenn die für das geplante Grillgut ideale Temperatur erreicht ist. Nach zehn Minuten ist das Gerät meist einsatzbereit. Bläst ein Wind und sind die Temperaturen kühl, kann es minim länger dauern. Da man mehrere Brenner hat, die sich einzeln regulieren lassen, kann man diverse Speisen sehr punktgenau grillieren. So gelingen auch ambitionierte Projekte.
Gasflaschen sind sperrig. Nicht alle mögen es, sie zu schleppen. Es empfiehlt sich zudem, immer eine Reserveflasche bereitzuhaben. Denn es gibt nichts Ärgerliches, als wenn einem mitten im Braten der Steaks oder der Würste das Gas ausgeht.
Gasgrills gibt es mit bis zu fünf Brennern. Dementsprechend vergrössert sich die Grillfläche. Überlege dir vor dem Kauf gut, wie viele Personen der Grill regelmässig verköstigen soll – und ob du einen integrierten Brenner zum scharfen Anbraten von Steaks oder zum Köcheln von Beilagen wie Reis brauchst. Ist man nur zu zweit, kann ein Grill mit zwei Brennern ausreichen und helfen, Gas zu sparen. Will man ab und an ein Poulet senkrecht auf dem Bräter machen, sollte einfach genügend Platz zum Deckel bestehen. Sollen auch zu zweit generell viele Sachen gleichzeitig auf den Grill, kauft man besser eine Nummer grösser, also ein Modell mit drei Brennern. Prüfe auch, wie viel Abstellfläche der Grill bieten soll. Manchmal ist man froh um den Extraplatz, den eine zweite Abstellfläche bietet.
Lasse den Grill nach dem Grillieren noch etwas an, damit Essensreste auf dem Rost weggebrannt werden. Sobald er ausgekühlt ist, kannst du die Reste schnell und einfach wegbürsten. «Eine Messingbürste ist dabei besser als eine Stahlbürste, denn Letztere greift die Oberfläche zu sehr an», so Sandra Mitrovic. Reinige anschliessend die Wanne, die Fett und andere Reste auffängt. Tue das wirklich regelmässig! Sie kann sich sonst entzünden, was zu einem Grillbrand führen kann (weitere Reinigungs-Tipps). Jedes Jahr sollte vor der Inbetriebnahme zudem überprüft werden, ob Schlauch und Ventil beim Gas noch dicht sind. «Die Dichtheitsprüfung sollte bei längerem Nichtgebrauch immer gemacht werden. Dazu gibt es fertige Dichtheitsprüfungssprays. Ansonsten sollte man den Test gemäss Bedienungsanleitung durchführen», erklärt Sandra Mitrovic. Sie betont: «Beim richtigen Umgang mit Gas und der Beachtung der Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung kann beim Grillieren mit Gas nichts passieren.»
Neben schützenden Grillhandschuhen ist eine Messingbürste für die Rostreinigung ein Muss. Wer gerne ein knuspriges Poulet geniesst, kann sich neben dem Hähnchenbräter auch einen Drehspiess für den Grill zulegen. Ist der Teil, auf den das «Güggeli» aufgesteckt wird, innen hohl, kann er zum Beispiel mit Bier oder Bouillon sowie Kräutern und Gewürzen gefüllt werden. Dadurch wird das Poulet innen sehr aromatisch und saftig.
Wer ab und an für sich alleine eine Forelle brät, profitiert von einem Fischhalter. Sollen gleich mehrere Fische zusammen grilliert werden, empfiehlt sich ein etwas grösseres Modell.
Bratenliebhaber sollten sich vor dem Grillkauf klar werden, ob sie allenfalls einen Drehspiess möchten. Allen, die ihren Braten lieber im Gusseisentopf machen, sei ein Grillthermometer ans Herz gelegt. Je nach Ausführung kann man so die Kerntemperatur des Fleischstücks per App überwachen und verhindern, dass der Braten trocken und zäh wird. Mit einem Gusseisenrost, der sehr heiss wird, lassen sich zudem schöne Grillmuster auf das Grillgut zaubern. Allerdings sollte er über Winter im Haus gelagert werden, da er sonst anfangen könnte zu rosten. Ein Edelstahlrost ist da pflegeleichter. Um den ganzen Grill vor Umwelteinflüssen zu schützen, empfiehlt es sich, gleichzeitig mit dem Grill auch eine passende Abdeckhaube zu erstehen.
Einstecken, kurz warten und schon kann es losgehen: Mit einem Elektrogrill kommt das Essen in kurzer Zeit auf den Tisch. Während des Grillierens gibt es praktisch keine Geruchs- oder Rauchentwicklung. Und auch gereinigt ist er im Handumdrehen. Die Temperaturen lassen sich leicht und schnell regulieren. Das ist sehr bequem. Elektrogrills brauchen zudem nicht viel Platz.
Eine Steckdose ist zwingend erforderlich. Räuchern oder indirektes Grillieren sind mit einem elektrischen Grill nicht möglich – ausser im elektrischen Kugelgrill oder im Smartgrill. Bei den Infrarot-Elektrogrills mit Zonenaufteilung ist indirektes Grillieren möglich. Elektrogrills bieten zudem nur eine beschränkte Grillfläche, die maximal der eines 2-Brenner-Gasgrills entspricht. Sie eignen sich also nicht so gut, wenn häufig für grosse Gruppen grilliert werden soll.
Elektrogrills gibt es mit oder ohne Gestell, je nachdem wie viel Platz man hat, ob man zusätzliche Abstellfläche benötigt und ob man im Sitzen oder im Stehen grillieren möchte. Eine kleinere Sonderform ist der Tischgrill. Hier gibt es inzwischen rauchfreie Modelle sowie solche, die eine fettarme Ernährung ermöglichen, weil Öl und andere Fette extern aufgefangen werden.
Der Grill sollte nach jedem Gebrauch geputzt werden. Bei Elektrogrills ist das in der Regel schnell erledigt. Ein Chromstahl-Rost etwa lässt sich mit einer Grillbürste vom Gröbsten befreien und anschliessend zusammen mit der Auffangschale im Geschirrspüler reinigen. Scharfe und scheuernde Mittel sind etwa bei antihaftbeschichteten Elementen oder beim Gehäuse unbedingt zu vermeiden (weitere Reinigungs-Tipps). Beachte die Angaben des Herstellers! Auch hier lohnt sich die Anschaffung einer Abdeckhaube, wenn das Gerät im Freien steht. So wird es vor Verwitterung geschützt.
Bei einem Chromstahl-Rost kann auch hier eine Grillbürste nützlich sein. Gegen hartnäckigen Schmutz hilft allenfalls ein spezielles Grillputzmittel. Für Grill-Feeling sorgt zudem das richtige Werkzeug.
Mit dem Smartgrill lässt sich punktgenau garen, auch indirekt. Dank des Gusseisenrostes entstehen Branding-Muster wie bei einem Gas- oder Kohlegrill. Es werden gleichmässige Temperaturen von bis zu 300 Grad erzielt. Trotzdem gibt es kaum Gerüche oder Rauchentwicklung. Das Modell Pulse 2000 verfügt über ein Zwei-Zonen-System, dank dem sich gleichzeitig verschiedene Speisen bei unterschiedlichen Temperaturen zubereiten lassen.
Eine Steckdose ist zwingend erforderlich. Die Grillfläche ist begrenzter als bei Holz- oder Gasgrills. Für kleine Familien kein Problem. Grössere Familien oder Menschen, die regelmässig Grillpartys mit vielen Freunden veranstalten, weichen eventuell besser auf einen Holz- oder Gasgrill aus.
In zwei Grössen erhältlich: Der Pulse 1000 verfügt über eine Grillfläche von 41 x 31 cm, beim Pulse 2000 sind es 49 x 39 cm.
Auch dieser Grill sollte nach jedem Gebrauch gereinigt werden. Halte dich dabei an die Angaben des Herstellers. Scharfe und scheuernde Mittel sind beim Gehäuse zu vermeiden. Der Grillrost kann mit einer Grillbürste gesäubert werden (weitere Reinigungs-Tipps). Auch hier lohnt sich die Anschaffung einer passenden Abdeckhaube, da so das Gerät vor Umwelteinflüssen geschont wird.
Zu beiden Modellen ist ein Rollwagen erhältlich, der zusätzliche Abstellfläche bietet und ein einfaches Verschieben des Grills ermöglicht. Ebenfalls im Angebot sind ein Drehspiess für Braten und Poulet sowie eine Grillplatte. Das iGrill-Thermometer gibt es in normaler Ausführung oder auch als Mini-Thermometer.
In einem Smoker wird das Fleisch bei niedrigeren Temperaturen und dafür über längere Zeit gegart als im Grill. Dadurch lassen sich zarte Spezialitäten wie etwa Pulled Pork, Pulled Beef oder Spare Ribs köstlich zubereiten. Da der Smoker mit Holz oder Pellets betrieben wird, bekommen die Fleischstücke ein rauchiges und kräftiges Aroma. Je nach Holzart schmeckt das Resultat anders, was Platz zum Tüfteln lässt.
Mit dem Smoker zu kochen, ist zeitaufwendig und setzt Experimentierfreude voraus. Und nicht alle mögen es, wenn das Gargut eine rauchige Note hat. Vor dem Kauf eines Smokers kann man auch bei Holzkohle- und Gasgrill erste Räucher-Erfahrungen sammeln. Dazu braucht es lediglich eine Räucherbox, die man mit Räucherchips füllt, oder ein Räucherbrett, das beim Grillieren seinen Geschmack an die Speisen abgibt.
Auch der Smoker will regelmässig geputzt werden. Beachte die Angaben des Herstellers.
Egal ob Holzkohle, Gas oder Elektro: Das Kochen in der Freiluftküche ist ein Riesenspass. Allerdings gibt es neben den Dos auch ein paar Don’ts, was die Gesundheit angeht. Hier unsere wichtigsten Tipps.